Freiheit ist kein fernes Ziel…..
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OP Bericht und die ersten Tage
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Es waren einmal zwei Bienen, die saßen am Eingang ihres Bienenkorbs in der Sonne. Lange Zeit hatte ein heftiger Sturm gewütet. Seine Gewalt hatte alle Blumen weggefegt und die Welt verwüstet. „Was soll ich noch fliegen“, klagte die eine Biene. „Überall herrscht ein wüstes Durcheinander. Was kann ich da schon ausrichten!“ Und traurig blieb sie sitzen. „Blumen sind stärker als der Sturm“, sagte die andere Biene. „Irgendwo müssen noch Blumen sein, und sie brauchen uns, sie brauchen Besuch. Ich fliege los.“

© Phil Bosmans (1922 – 2012), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger und Schriftsteller, ›der moderne Franziskus‹

Ich fühle mich im Moment wie die Bienen – ein Teil von mir sagt: „Lass es bleiben, sag ab“ und der andere (Gott sei Dank stärkere Teil) sagt: „Los gehts! Lass uns fliegen!“

Um es auf den Punkt zu bringen – obwohl ich so lange darauf gewartet und darum gekämpft habe, bin ich ziemlich angespannt und nervös.
Morgen um diese Zeit bin ich schon im Spital – übermorgen um diese Zeit bin ich operiert.
Natürlich weiss ich, dass ich gut beschützt bin.
Und trotzdem! Zu sagen ich hätte Angst, wäre übertrieben – ich habe ungeheuern Respekt vor dem was da in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

Irgendwie geht – so hoffe ich – ein Lebensabschnitt zu Ende.
Die letzten 2 Jahre waren …. „besonders“.
Trotz der Immobilität ist ganz viel passiert – mit mir, mit meinem Mann, mit uns.
Ich glaube in einer solchen Ausnahmesituation, in der man auf den Partner angewiesen ist, beweist es sich erst ob man zusammengehört oder nicht. Sicherlich haben wir schon vorher eine gute Ehe geführt, aber die Ereignisse der letzten Jahre haben uns noch mehr zusammengeschweisst.
Sehr oft bekomme ich Mails, in denen ich gefragt werde, wie ich es geschafft habe die letzten Jahre so „gut“ zu überstehen.
Mein Mann hat daran einen sehr grossen Anteil!!!
Um ehrlich zu sein: Ohne ihn hätte ich gar nichts geschafft.
Er ist Derjenige, der mich nicht nur gepflegt hat – nein, er hat meine Launen ertragen, mich immer wieder motiviert und stand jederzeit bedingungslos hinter mir.
Sein Leben hat sich auch gravierend geändert – als wir noch in Deutschland lebten hatte er als Manager einen 10 Stunden Tag – hat zuhause wenig bis gar nichts gemacht.
Seit einem Jahr arbeitet er nur noch Teilzeit – er hat die ganze Zeit den Haushalt  allein geschmissen (na gut, wir haben eine Putzfrau) – und wir haben es hinbekommen, ganz ohne Spitex zurechtzukommen (das ist sowas wie in Deutschland der Sozialdienst) .

Ja, und er hat angefangen zu kochen…. 🙂
Mittlerweile kocht er mindestens genauso gut wie ich.
Dabei hat er sich das alleine beigebracht – blieb ihm ja auch nichts anderes über.
Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar dafür ihn an meiner Seite zu wissen. ER ist mein ganz persönlicher Engel. 🙂

Sehr geholfen hat ihm beim Kochen lernen übrigens die Kochtüte.
Ihr fragt euch vielleicht was das ist?!
Man bekommt für 3 oder je nach Anbieter 4 Tage die Woche einfach nachzukochende Rezepte und die benötigten Lebensmittel ins Haus geliefert.
Das hat für uns den Vorteil, dass wir auch unter der Woche frische, gesunde und ausgewogene Mahlzeiten kochen und nicht auf Fast food zurückgreifen, weil mal wieder nichts anderes zuhause ist.

Die Rezepte sind meist sehr lecker und was wir am Meisten schätzen ist, dass wir seitdem weniger Lebensmittel wegwerfen – denn die Lebensmittel sind genau abgewogen für 2, 3 oder 4 Personen.

Nun gut – Kochtüte hin oder her – die nächsten Wochen ist dann wohl Krankenhauskost angesagt. 😉

In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute – ich werde dann das nächste Mal aus dem Spital berichten.

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